Jörg Malke, Abendblatt-Redakteur und seit 1997 Ressortleiter von LIVE, ist mit 49 Jahren plötzlich gestorben - wir sind unfassbar traurig.

Es gibt Kollegen, die mag man, und es gibt Kollegen, die hat man sehr, sehr gern. Jörg Malkes breites Hamburger "Moin!", wenn er morgens mit seiner schweren Schultertasche die Redaktionsräume betrat, wird uns fehlen.

Jörg war ein besonders feiner Mensch, fürsorglich, warmherzig, hilfsbereit, klug. Er hat ungemein engagiert und sehr viel gearbeitet, aber das konnte ihm die Freude an den schönen Dingen des Lebens nicht verderben. Er hat seine Familie geliebt, die Musik, eine gute Show, auch mal nicht so guten Fußball, gutes Essen, guten Wein - gerne ein Roter aus Österreich. Jörg war ein Genussmensch. Für seine Gaben hatte er den goldrichtigen Beruf.

Jörg Malke gehörte zu den Kollegen, die bei allem Termindruck, die der Redaktionsalltag mit sich bringt, Freude an ihrer Arbeit hatten. An der Herausforderung, jeden Donnerstag ein aktuelles LIVE-Heft zu produzieren und den Abendblatt-Lesern einen Führer durch den Veranstaltungsdschungel der Stadt zu geben. In jeder Ausgabe empfahl er in der Rubrik "Malkes Woche" seine persönlichen Highlights.

Als Hamburg LIVE, die Donnerstagsbeilage des Abendblatts, 1995 gegründet wurde, war Jörg von Anfang an dabei. Zuerst als Produktionsredakteur, seit 1997 als Ressortleiter. Nicht selten saß er am Dienstagabend noch bis spät in die Nacht als Letzter in seinem Büro in der Redaktion, um Korrekturen einzuarbeiten und jeden Text zu lesen, der am nächsten Mittag in die Druckerei geschickt werden sollte.

Jörg war genau, einen rüden Ton aber hat man von ihm nie gehört. Dafür war er selbst zu einfühlsam. Eine seiner größten Stärken waren seine Freundlichkeit und seine Geradlinigkeit. Er liebte den Klönschnack mit Kollegen und die Zigarette zwischendurch, ein entspanntes Klima und eine flache Hierarchie waren ihm wichtig. Auch dafür haben wir im Kulturressort ihn sehr geschätzt. Er schuf eine angenehme, geradezu familiäre Arbeitsatmosphäre.

Jörg Malke schrieb lebendige Reportagen und Kritiken, seine Empfehlungen für Kulturereignisse jeder Art hatten immer einen eigenen Ton. Die hohen Ansprüche, die er an seine Autoren stellte, galten auch für ihn selbst.

Wir werden im Abendblatt nie wieder einen Text von Jörg Malke lesen. Am Montag starb er mit 49 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Susanne und seinem Sohn Bent. Wir sind unfassbar traurig. Jörg wird uns fehlen.