Hafenklang. Den ganz großen Sprung ins Rampenlicht haben die Schweden von Last Days Of April zwar auch in mehr als 15 Jahren Bandgeschichte nicht geschafft. Aber das ist - aus der Fan-Perspektive gesehen - auch gar nicht notwendig. Man weiß, was man am Quartett um Karl Larsson hat. Und man muss es nicht mit Tausenden, sondern bloß mit einigen Dutzend Menschen teilen, wenn man ein Konzert besucht.

Das, was die Schweden machen, lässt sich wohl am besten mit "solide abgeliefertes Indie-Zeugs" beschreiben. Ihr aktueller Langspieler "Gooey" plätschert angenehm, um nicht zu sagen unaufdringlich durch den Gehörgang. Im Vergleich zu den Vorgängeralben lassen es die Herren deutlich ruhiger angehen. Schwer vorstellbar, dass sie einmal als Post- beziehungsweise Hardcoreband angefangen haben.

Aber gut, dass war in den wilden Neunzigern. Entweder also überkam Last Days Of April ein akuter Anfall von Altersmilde. Oder "Gooey" ist einfach der nächste Schritt des beständig herumexperimentierenden Masterminds Larsson. Der war schon immer groß darin, herrschenden Trends den musikalischen Kampf anzusagen.

Last Days Of April heute, 21.00, Hafenklang (Bus 112), Große Elbstraße 84, Karten zu 14,- an der Abendkasse; www.ldoa.com