Heute läuft die nächste Folge der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Kann man gucken. Muss man aber nicht. Die Abendblatt-Kulturredaktion empfiehlt stattdessen Verweigerern das Alternativprogramm: DVD statt DSDS. Heute: Six Feet Under.

Nach fünf Staffeln war Schluss. Und die Welt eine andere. Wer die 63 Episoden um die amerikanische Bestatterfamilie Fisher gesehen hatte, mit ihnen durch sämtliche Höhen und Tiefen des Begräbnisalltags gegangen war, bei ihren Affären, Aufbruchsversuchen, Arbeitsverweigerungen mitgelitten hatte, der war fortan für heimischen Serienquark verloren. Unwiderruflich. Kaum zu glauben, wie schwarzhumorig und mitreißend die Handlung, wie komplex und tiefgründig die Charaktere aufgebaut waren. Und schwer zu sagen, wem man mehr verfallen war: Michael C. Hall als schwulem Totengräber, Peter Krause als Herzensbrecher Nate oder Richard Jenkins als verstorbenem Nathaniel, ein verlebter Zyniker, der seine Familie im Traum heimsucht. Sieben Emmys und drei Golden Globes gewann das von Alan Ball ("American Beauty") geschaffene Serienwunder "Six Feet Under". Kein Trost für diejenigen, die nach fünf Staffeln schweren Herzens Abschied nehmen mussten.