Stete Steigerung von “So what makes you strong“ bis “Willem“: Bodi Bill berauschte das Publikum beim Konzert im Uebel & Gefährlich.

Hamburg. Historische Masken, Steinformationen, orange Achat, Muscheln, zarte Pflanzenzeichnungen, quirliges Designzeug und Typografiespielereien, die Hintergrundprojektionen bereichern das Bodi-Bill-Konzerterlebnis am Mittwoch im Uebel & Gefährlich enorm. Die stylischen Grafiken und Naturthemen integrieren sich gut in den Sound aus elektronischer Tanzmusik und folkig spürbaren Elementen.

Dieses Feld stecken die vier Berliner Musiker schon in den ersten paar Stücken ihres Sets vor vollem Hause ab. Der Titeltrack ihres im März erschienenen Albums "What?" eröffnet das Konzert mit der gefühlvoll wiederholten Sing-Frage "So what makes you strong" - Was macht dich stark?

Man merkt den jungen Menschen im Publikum an, dass die Stücke des dritten Studioalbums Zeit hatten, in ihr Leben zu sinken. Dass sie im Sommer auf dem Balkon saßen, mit Rotwein, Wärme und Flirtgefühlen und Bodi Bill mit ihrer Gegenwart zwischen Studium, Barjob und Sinnsuche verknüpft haben. Bei "Pyramiding", einem der stärksten neuen Stücke, schaut ein junges, buntes Paar erst auf die flimmernde Bühne, als Sänger Fabian Fenk mal wieder im Vogelkostüm umherhuscht, und dann tanzend in sich selbst hinein.

Am stärksten wird Bodi Bill in der letzten Viertelstunde: DJ Thomalla verliert sich in einer Bass-Verrücktheit, die dem Publikum mit tiefen Schlägen den Rhythmus diktiert, während im Hintergrund schwarz-weiße Wellen über die Bühne treiben. Obwohl das Licht schon angehen will, kommt die Band noch einmal zurück in den Jubel und entfesselt mit dem Stück "Willem" ein berauschtes, hypnotisches Tanzfinale, das alle Sinne fordert.