Der Kriegsfilm “Gefährten“ erzählt von der Liebe eines Jungen zu seinem Pferd.

Zuerst eine Warnung an all die Mädchen und Jungen und ihre Eltern, die Tiere und insbesondere Pferde lieben: "Gefährten" ist ab zwölf Jahren freigegeben, und Zuschauer sollten auch nicht einen Tag jünger sein, um diese Verfilmung eines Jugendromans zu sehen, denn es gibt in "Gefährten" einige Szenen von extremer Grausamkeit. Der Originaltitel sowohl des Romans von Michael Morpurgo als auch des Films deuten den historischen Hintergrund der Story an: Er lautet "War Horse", also "Kriegspferd", weite Teile spielen auf den französischen Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs.

Regisseur Steven Spielberg hat sicher nur das Beste im Sinn gehabt, als er sich entschied, Morpurgos Bestseller zu verfilmen. "Im Kern geht es um Glauben, Hoffnung und Treue - die hingebungsvolle Loyalität eines Jungen zu seinem Pferd und umgekehrt", fasst der US-Regisseur die Aussage von "Gefährten" zusammen.

Die Geschichte beginnt in der englischen Provinz. Der Farmer Ted Narracott (Peter Mullan) kauft im Suff ein rassiges Pferd, das für die Landwirtschaft eigentlich nicht taugt. Doch sein 15 Jahre alter Sohn Albert (Jeremy Irvine) liebt den Wallach mit Namen Joey abgöttisch und versucht, ihn an die harte Arbeit mit dem Pflug zu gewöhnen.

Als der Erste Weltkrieg ausbricht, werden nicht nur junge Männer rekrutiert, sondern auch Pferde. Joey wird zum "War Horse" und erlebt eine Odyssee über verschiedene Kriegsschauplätze auf dem Kontinent. Albert meldet sich zur Armee und begibt sich auf die Suche nach dem geliebten Tier.

Joey gerät mit einem britischen Offizier auf dem Rücken in einen Hinterhalt deutscher Truppen und wird gefangengenommen. Ein junger deutscher Soldat (David Kross) versucht, mit dem Pferd zu desertieren, doch auch er wird getötet. Ein französisches Mädchen findet das herrenlose Tier, doch wieder wird es von den Deutschen konfisziert. Letztlich endet Joeys Kriegs-Odyssee in den Schützengräben an der Somme, wo deutsche und englische Truppen einen bestialischen Stellungskrieg führen. In einem wahnwitzigen Galopp irrt Joey in Panik durch die Stacheldrahtverhaue und bleibt schließlich schwer verletzt im Niemandsland zwischen den feindlichen Linien liegen.

"Gefährten" ist nicht nur die Geschichte einer Freundschaft, sondern soll auch zeigen, wie verheerend Kriege sind. Spielberg findet Bilder für den Schrecken. Doch der Erste Weltkrieg bleibt zu sehr Hintergrund für seine Geschichte. Die Somme-Schlacht wird hier zum Hintergrund für ein paar spektakuläre Szenen. Für Gefühlskino ein denkbar ungeeigneter Ort.

Bewertung: annehmbar

"Gefährten" USA 2011, 146 Min. ab 12 J., R: Steven Spielberg, D: Peter Mullan, Jeremy Irvine, David Kross, täglich im Streit's (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen/Smart-City; www.gefaehrten-derfilm.de