Das Großraumbüro ist der urbane Dschungel von heute. Angestellte hocken an Tischen und dösen. Plötzlich ertönen Grunzlaute. Ein bärtiger Zoologe, der sich später als Filmproduzent aufspielt, runzelt die Stirn, reckt das Kinn vor, wirkt nun irgendwie tierisch. Für die Verwandlung vom Menschen zur Bestie braucht es manchmal nicht sehr viel.

Das Theaterkollektiv Aspik aus Hildesheim und sein Gründer, der Regisseur Uli Jäckle, zeigen es im Lichthof beim einmaligen Wochenend-Gastspiel "King Kong". Sie entdecken mit der berühmten, oft verfilmten Geschichte den Affen in uns. Ohne sich sklavisch an die Handlung zu halten, erzählen die sieben Schauspieler weniger den Mythos nach als von dessen Verdrängung in einer zivilisierten Welt - und der unbewussten Sehnsucht nach ihm. Mehr als auf den Text und das Wort setzen Jäckle und das fabelhafte Ensemble auf artistischen Körpereinsatz und ein präzises Spiel der Blicke, Gesten und Laute. Sie demonstrieren irritierend und sarkastisch: Die Zivilisation ist eine nur allzu brüchige und dünne Maske.

"King Kong" Do 16.2.-So 19.2., jew. 20.15, Lichthof-Theater (S Bahrenfeld); Mendelssohnstr. 15, Karten zu 15,-/erm. 10,- unter T. 85 50 08 40; www.lichthof-hamburg.de