Ein Film über Zwillinge, die bei der Geburt getrennt werden - diese Idee ist nicht gerade neu. Mit der Umsetzung kann "Im Brautkleid meiner Schwester" leider auch kaum punkten. Die Produktion von Regisseur Florian Froschmayer und Produzent Christian Rohde kommt fast ohne jede Überraschung daher: Die beiden Zwillinge Sina und Sophie (beide gespielt von Alissa Jung) nutzen die Gunst der Stunde, als sie sich nach 30 Jahren wieder treffen. Sophie reist kurz vor ihrer Hochzeit für ein paar heiße Nächte zu ihrem Ex-Freund (Pasquale Aleardi) nach Paris. Ihren Platz in Berlin nimmt währenddessen Sina ein, die als falsche Braut ein paar Nächte mit dem arglosen Bräutigam (gespielt von David Rott) verbringen darf, der seltsamerweise fast nur im Adamskostüm zu sehen ist. Partnertausch für Fortgeschrittene. Wie zu erwarten, finden am Ende trotzdem alle zueinander - weder Kidnapping noch Heimlichkeiten stören die Harmonie.

Die Splitscreentechnik könnte an einigen Stellen noch von dem Film "Drillinge an Bord" mit Heinz Erhardt lernen, der zwar schon 1959 gedreht wurde, aber dennoch technisch fortgeschrittener zu sein scheint. Eine hübsche Darstellerin und ansprechende Bilder können kitschige Dialoge, die noch klebriger sind als Zuckerguss auf der Heizung, nicht wettmachen. Fazit: ein Film für alle, die keine all zu hohen Ansprüche mit einem ruhigen Abend auf der Couch verbinden.

"Im Brautkleid meiner Schwester" heute 20.15, Sat.1