Das Problem: Alle ernsthaften Konkurrenten von Ivy Quainoo waren bereits ausgeschieden.

Es war 22 Uhr, das Finale von "The Voice of Germany" dümpelte bereits fast zwei Stunden vor sich hin und würde noch gut eine Stunde laufen, da war er plötzlich: der Moment, in dem auch den letzten Zweiflern klar wurde, dass diese Show nur eine Gewinnerin haben durfte. Da nämlich stand die 19-jährige Ivy Quainoo auf der Bühne und sang ein Duett mit Florence & The Machine. Und die unbekannte Ivy und die weltberühmte Florence hatten so viel Spaß an- und miteinander, dass das Finale der Castingshow doch noch einen großen Fernsehmoment hervorbrachte.

Das Problem: Alle ernsthaften Konkurrenten von Ivy Quainoo waren bereits ausgeschieden. Die verbliebenen mühten sich, sangen solo, im Duett mit ihrem Mentor (schlimm: Nena und Kim Sanders und ihre Faschingsversion von "Love Shack") oder einem Star (putzig: Max Giesinger und Katie Melua). Eine wirkliche Chance hatten sie nicht.

"The Voice of Germany" war angetreten, eine etwas andere Castingshow zu sein: ernsthafter, respektvoller. Das war sie über weite Strecken. Nun bleibt abzuwarten, ob Ivy Quainoo die Chance hat, eine Karriere zu starten, die länger andauert als bis zum Beginn der nächsten Staffel. Verdient hätte sie es.