Das schrillste deutsche Comedy-Paar gastiert dreimal im Schmidt. Auch Simone Solga und Felix Oliver Schepp spotten auf der Bühne.

Hamburg. In Berlin gehörte ihnen jüngst die ganz große Bühne: Emmi & Herr Willnowsky, die bei der Gala zum 20. Jubiläum des "Quatsch Comedy Clubs" vor 10.000 Besuchern in der Max-Schmeling-Halle nicht fehlen durften. Gelten die Sangesmumie und ihre Tastenfachkraft, "Folge eines russischen Reaktor-Unfalls" (Emmi), doch als das schrillste deutsche Comedy-Paar. In Berlin haben die betagte Kammersängerin und der Heinz Schenk der Taiga zwar längst mehr als einen Koffer. Im Schmidt-Theater indes hat das Paar, das sich einst vor einem Müllschlucker in Hamburg-Steilshoop kennengelernt hat, noch immer sein liebstes Zuhause.

Wobei Liebe in ihrer Beziehung keine Rolle spielt. Hass trifft es besser: "Jeder Mensch hat das Recht, hässlich zu sein, aber meine Frau missbraucht es", wehrt sich Willnowsky gegen die Diva Frau Emmi - zur Freude des Publikums. Das lebt in den ersten Reihen gefährlich, wenn Willnowsky wieder mal einen auf rattig macht und die Gags immer dreckiger werden - ideal für die Abendvorstellung. Ihre Auftrittstrilogie mit den schlimmsten Witzen und schrillsten Sketchen beginnt im Schmidt aber am Sonntagnachmittag ...

Immerhin: Ihr aktualisiertes Best-of-Programm aus 15 Jahren schmücken auch die schrägsten Lieder von Emmi - ihr Darsteller Christoph Dompke ist Doktor der Musikwissenschaft - und Willnowsky alias Christian Willner (leitet das St.-Pauli-Kurorchester). Mit ihrer Fassung von "Merci, dass es dich gibt" beglückten sie in Berlin auch "Quatsch Club"-Macher Thomas Herrmanns auf der großen Bühne.

Die braucht Simone Solga nicht. In ihrem Programm "Bei Merkels unterm Sofa" kümmert sie sich als Kanzlersouffleuse ums Berliner Personal. Das verschont die kleine Kostümträgerin ebenso wenig wie neuerdings "Bürsten-Willi" Kretschmann aus Baden-Württemberg und Bayerns Staatsminister Markus Söder, für sie nur "ein fränkisches Standgebläse". Mit derartigen Spitzen und ihrem vierten Soloprogramm hat sich gebürtige Geraerin, in den 90ern Mitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft und jetzt in Seevetal ansässig, längst in der Männerdomäne Politkabarett behauptet.

Musikalische Marktforschung mit Klavier, Kugelschreiber, Kaugummi und weiteren Instrumenten betreibt Felix Oliver Schepp. Mit den "Scheppsons" hat das Ensemblemitglied des Theaterschiffs eine eigene Gattung geschaffen. Mit schrägem Witz und seinem Charme möchte er unter Deck auch bei seinem neuen Soloprogramm "hopp hopp hopp" den Kahn rocken.

"Alive in concert II" Mo 13.2. 20.00, Schmidt (U St. Pauli), Spielbudenplatz 24/25, Restkarten ab 14,10 unter T. 31 77 88 99, Mo. 13.2., jew. 20.00 Lustspielhaus (U Hudtwalckerstraße), Ludolfstr. 53, Karten zu 18,- (erm. 12,-) bis 23,- unter T. 55 56 55 56; www.almahoppe.de , "hopp hopp hopp" Premiere So 12.2, 18.00, auch 15.3. u. 22.4., Das Schiff (U Rödingsmarkt), Holzbrücke 2, Nikolaifleet, Karten zu 15,- T. 69 65 05 60