Speicherstadtmuseum. Jan Costin Wagners großartiger Kriminalroman "Das Licht in einem dunklen Haus" ist ein Buch der Rätsel. Anfangs rätselt ein Polizist, Kimmo Joentaa, wo seine namenlose Geliebte geblieben ist. Kurz darauf rätseln Joentaa und Kollegen, wer und vor allem warum eine im Krankenhaus liegende Komapatientin ermordet hat. Dann rätseln die Kriminaltechniker, was dieser unscheinbare Fleck auf dem Bett der Toten zu bedeuten hat. Es ist Tränenflüssigkeit, ein weiteres Rätsel also, das es im Fortgang der Handlung zu lösen gilt.

Wagner, 39, der heute im Speicherstadtmuseum liest, hat mit seinem finnischen Kommissar Kimmo Joentaa eine wunderbare Figur geschaffen - ein trauriger skandinavischer Held, entworfen von einem deutschen Autor. Der aktuelle Fall führt Joentaa zurück in einen heißen Sommer Mitte der 80er-Jahre. Es geht um Gewalt und Missbrauch, brillant, lakonisch und manchmal auch komisch erzählt.

Jan Costin Wagner heute, 19.30, Speicherstadtmuseum (U Baumwall), Am Sandtorkai 36, Eintr. 10,-/erm. 8,50; Reservierung unter T. 32 11 91