Eine Glosse von Kai-Hinrich Renner

Wetter und Werbung - das passt einfach nicht zueinander. Wer wüsste das besser als die Deutsche Bahn. Bereits in den 60er-Jahren hatte sie mit einem Slogan geworben, der noch heute im kollektiven Gedächtnis präsent ist: "Alle reden vom Wetter. Wir nicht!" Dass eingefrorene Weichen Züge nicht mehr fahren lassen und wegen ausgefallener Klima-Anlagen Großraumwagen überhitzen können, war ja nicht vorherzusehen. Mittlerweile ist der Witz omnipräsent, der von den vier größten Problemen der Bahn handelt, die da heißen Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Das PR-Desaster der Bahn hat sich offenbar nicht bis zur Münchner Werbeagentur Sassenbach Advertising herumgesprochen. Sie hielt es für eine gute Idee, ihrem Kunden BMW zu empfehlen, ein Hochdruckgebiet vom Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin auf den Namen "Cooper" taufen zu lassen. Künftig, so das Kalkül der Werber, würde die BMW-Marke Mini Cooper mit strahlendem Sonnenschein in Verbindung gebracht werden. Stattdessen wird Cooper uns als das Hochdruckgebiet in Erinnerung bleiben, das Europa bitteren Frost brachte. Mittlerweile sah sich eine BMW-Sprecherin genötigt zu erklären, dass ihr Haus die "katastrophalen Ausmaße", die das Hoch angenommen habe, sehr bedauere. Wenigstens war der misslungene PR-Gag nicht sonderlich teuer. Die Kosten für die Taufe eines Hochs oder Tiefs liegen bei 229 Euro.