Streichquartett ist das Höchste überhaupt in der Musik. Finden zumindest die Fans dieser exquisiten Formation. Aber noch ein bisschen höher ist das Streichquintett, zu dem sich das hochdekorierte junge Casal Quartett am Freitag im Kleinen Saal der Laeiszhalle mit dem Cellisten Jens Peter Maintz zusammentut.

Auf dem Programm stehen, man muss es so überschwänglich ausdrücken, zwei Gipfelwerke der klassischen Musik überhaupt. Die Musiker haben sich Johannes Brahms' Klavierquintett f-Moll gekapert. Das düster-erdige, tiefsinnige Werk hat der Komponist nämlich ursprünglich für Streichquartett und ein weiteres Cello geschrieben. Die Handschrift der Fassung ist verloren. Die Musiker spielen deshalb eine Rekonstruktion von Anssi Karttunen. Der ist selbst Cellist - und ganz offensichtlich ein kammermusikalischer Feinschmecker.

In sprichwörtliche himmlische Längen entführen die fünf ihr Publikum danach mit Schuberts spätem Streichquintett (ja, original erhalten) in C-Dur. Mehr braucht man nicht in diesem Leben.

Casal Quartett Fr 10.2., 20.00, Kleine Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Eingang Gorch-Fock-Wall, Karten zu 25,60,- bis 34,40 unter T. 35 35 55