Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein finanzierte zwei Wettbewerbsfilme

Mit zehn geförderten Filmen ist die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) bei der am Donnerstag beginnenden Berlinale vertreten. Gleich zwei Wettbewerbsbeiträge kamen mit Geld aus dem Norden zustande: Matthias Glasners deutsch-norwegische Produktion "Gnade" wird dort ebenso gezeigt wie der von Miguel Gomes inszenierte "Tabu", eine deutsch-portugiesische Koproduktion. Überhaupt sind Koproduktionen für unabhängige Filmemacher oft eine wichtige Methode, um ihre Pläne überhaupt realisieren zu können, erläuterte Filmförderungs-Chefin Eva Hubert bei der Vorstellung der Jahresbilanz für 2011. Die Fördersumme von insgesamt elf Millionen Euro wurde unter 72 Kino- und TV-Spielfilmen aufgeteilt. Der Etat der Zweiländereinrichtung FFHSH ist übrigens höchst ungleich verteilt. 8,1 Millionen Euro der Fördersumme kommen aus Hamburg, Schleswig-Holstein zahlt nur 140 000 Euro.

Filmförderung ist kein Fass ohne Boden. Laufen die Filme erfolgreich im Kino, kommt von den Verleihern Geld zurück. So haben in den vergangenen Jahren "Soul Kitchen" und "Kick It Like Beckham" alles retourniert, was ihnen die FFHSH ursprünglich zugestanden hatte. Und auch Detlev Buck ist mit seiner Komödie "Rubbeldiekatz", die schon zwei Millionen Zuschauer gesehen haben, auf gutem Weg. Zwei größere Spielfilmproduktionen kommen 2012 noch auf den Norden zu. Anton Corbijn wird die Verfilmung des John-Le-Carré-Thrillers "Marionetten" ("A Most Wanted Man") inszenieren, die in Hamburg spielt. Und Vivian Naefe will Katharina Hagenas Debütroman "Der Geschmack von Apfelkernen" ins Kino bringen. Hubert lobte außerdem die von Bernd-Günther Nahm geleitete Filmwerkstatt in Kiel, die sich erfolgreich auf die Förderung von Nachwuchsfilmern spezialisiert hat.