NewEssbar. Wenn sich Todestage von Helden der Jugend schon zum 25. Male nähern, dann weißt du: Du wirst alt. Jaco Pastorius, (nicht nur) nach eigener Einschätzung der beste Bassist der Welt, starb im September 1987. Das Großmaul aus Florida zählt zu der guten Handvoll genialer Musiker des 20. Jahrhunderts. Er nahm dem E-Bass seine Bünde und gab ihm dafür eine Stimme. Er entdeckte auf den vier tiefen Saiten das Glasperlenspiel der Flageolett-Akkorde und ritt auf dem Griffbrett seines Instruments einen so unbeschreiblichen Groove, dass die Geschichte des E-Basses sich teilt in eine Zeit vor und die nach Jaco Geburt.

Jürgen Attig, aus Hildesheim stammender Hamburger Jung, gilt als einer der wenigen rechtmäßigen Erben des musikalischen Vermächtnisses des brillanten, chaotischen, früh verstorbenen Pastorius. Ende März erscheint Attigs Tribute-Album "Aventureiro", das mit vielen alten Pastorius-Weggefährten entstand und den Spirit, die Melodien und die Leichtigkeit von Jaco in die Gegenwart ruft. Heute versammelt Attig eine illustre Schar überwiegend Hamburger Profis, die mit ihm sein vor Ideen sprühendes Album in der NewEssBar gegenüber der Fabrik vorstellen. Anschließend gibt das Jazzhaus Orchestra Hamburg eines seiner raren Konzerte. Mehr Hamburger Top-Jazz an einem Abend geht nicht.

Jürgen Attig Showcase und Jazzhaus Orchestra Hamburg, heute, 20.00, NewEssBar (Bus 37, 283), Bahrenfelder Straße 221, Tickets 12,-/9,-