Hamburg. Das Schlagwort von der Win-win-Situation wird gern gebraucht - und oft überstrapaziert. Bei Live Music Now aber gibt es tatsächlich nur Gewinner. Junge Musiker spielen hier in Krankenhäusern, Hospizen, Altersheimen und sozialen Einrichtungen. Die Hörer gewinnen ein musikalisches Erlebnis, die Spieler Auftrittsmöglichkeiten und menschliche Erfahrungen, die sich so in keinem angestammten Konzertsaal machen ließen. Bei einem Benefizkonzert am Sonntag im Forum der Musikhochschule stellte sich die Hamburger Sektion des von Yehudi Menuhin gegründeten Vereins Live Music Now vor.

Zu hören gab es Musik und Festreden mit beeindruckenden Zahlen und bedenkenswerten Worten. 160 Stipendiaten gaben 2011 über 200 Konzerte in 70 Einrichtungen, so berichtete die Organisatorin Sibylle Voss-Andreae. Axel Rolfs, Oberarzt der Psychiatrie im Albertinen-Krankenhaus, beschwor die Macht der Musik über das Gefühlswesen Mensch. Unter den Stipendiaten ragte die junge ukrainische Pianistin Galina Gusachenko mit einer bemerkenswert reifen Haydn-Interpretation hervor.