Uebel & Gefährlich. Die Blicking Hall in der englischen Provinz Norfolk gilt als ein Schloss, in dem es spukt. Der Geist von Anna Boleyn, der zweiten Ehefrau Heinrich VIII., soll dort seit dem 16. Jahrhundert umgehen, nachdem sie geköpft worden ist.

Für The Miserable Rich, ein Kammerpop-Ensemble aus dem Seebad Brighton, war dieser Ort ideal, um das Album "Miss You In The Days" aufzunehmen, denn die Gruppe hat Songs über das Übernatürliche geschrieben. Die sechs Musiker bekamen die Genehmigung des National Trust, einer Einrichtung, die sich um die Erhaltung historischer Gebäude kümmert, und konnten in der Blicking Hall für mehrere Wochen ein Studio einrichten.

Die elf Songs sind dem Ensemble nicht extrem düster und "spooky" geraten, sondern eher geheimnisvoll-romantisch. Bei "Ringing The Changes" könnte man eine Tänzerin assoziieren, die nachts auf Spitzenschuhen durch die hohen Säle schwebt. "Imperial Lines" spürt all den abgründigen Geheimnissen nach, die in dem Schloss und den ihn umgebenden Garten verborgen sind. Der Eröffnungssong wiederum dreht sich um ein Bett aus Lavendel.

Mit Cello und Geige, akustischer Gitarre, Klavier, Spieluhren und einer singenden Säge kreiert The Miserable Rich einen verspielten, schrägen Folk-Sound. Ob die Musiker in Blicking Hall einen Poltergeist getroffen haben, ist übrigens nicht bekannt.

The Miserable Rich heute 21.00, Uebel & Gefährlich (U Feldstraße), Feldstr. 66, Eintritt 14,-; Internet: www.themiserablerich.com