Knust. "Free your mind ... and your ass will follow": So brachte die Band Funkadelic 1970 den Funk auf den Punkt. Denn Mitte der 60er-Jahre hatten James Brown, Sly & The Family Stone und weitere Künstler begonnen, die treibende Rhythmik afrikanischer Ursprünge mit Soul, Jazz und Rhythm and Blues zu vereinen. "Spread the Funk worldwide" - es ist gelungen.

Die klingelnden Gitarren, synkopisch pumpenden Bässe und fetten Bläsersätze übernahmen im Funk die Hauptrolle, aus den markanten Beats wurde Disco, aus dem percussiven Gesang Hip-Hop. Und doch muss funky sein, was Körper und Seele zum Schwingen bringt. Genau das hat auch der Hamburger Instrumental-Achter Diazpora verinnerlicht. Seit 2002 macht die kleine Bigband Musik für Freunde von "James Brown, Led Zeppelin und J Dilla", lässt das Motown-Tamburin scheppern, den Kontrabass trocken brummen, E-Piano und Orgel perlen sowie Trompete und Saxofon aufgebracht dazwischenfahren - auf der Straße, im Klub oder im Studio.

Am heutigen Freitag erscheint mit "Session II" der sechste Tonträger, wie immer ruhelos den Wurzeln von Funk und Afrobeat in die Gegenwart folgend. Ein todsicheres Ding, sowohl auf der Tanzfläche als auch im Autoradio. "Funk Ain't Sitcom" heißt es auf "Session II". Dennoch wird es ein großer Spaß beim Release-Konzert im Knust.

Diazpora heute 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Eintritt 10,-; www.diazpora.de