Nur kurze Zeit kann man den leckeren Fisch genießen

Als Gurkenfisch war er verschrien, als Dünger wurde er verstreut, an die Tiere verfüttert und als "Arme-Leute-Essen" verschmäht. Der Elbstint hat über Jahrzehnte ein klägliches Dasein gefristet. Doch das ist vorbei. Inzwischen hat sich der tatsächlich nach Gurken riechende Fisch zu einer regionalen Delikatesse mit Kultstatus entwickelt.

"Der Fisch ist knapper geworden und die Zeit, in der er gefangen werden kann, ist begrenzt, manchmal sind es nur vier Wochen", erzählt Horst Walter, Koch und Besitzer des Allermöher Restaurants Zum Eichbaum. Immer am Jahresanfang ziehen die lachsartigen, etwa 20 Zentimeter großen Stinte von der Nordsee elbaufwärts in brackiges Wasser zum Laichen. Inzwischen sind sie schon bei so manchem Elbfischer angekommen und damit in den Restaurants. Horst Walter bringt sie ganz traditionell auf den Teller - in Roggenmehl gewendet und knusprig gebraten, dazu Salat und Bratkartoffeln (16,50 Euro). Das Restaurant Zur alten Mühle in Eppendorf serviert sie in Speck gebraten mit lauwarmem hausgemachten Speckkartoffelsalat (13,75 Euro) oder auch in Bierteig gebacken mit Remoulade und Salat (14,45 Euro). Von "Arme-Leute-Essen" kann da nun wirklich nicht mehr die Rede sein.

Zum Eichbaum täglich ab 12.00, Moorfleeter Deich 477 (Bus 321), T. 737 26 55

Zur alten Mühle So-Fr ab 12.00, Sa ab 14.00, Eppendorfer Landstraße 176 (Bus 114), T. 51 78 20