Hamburg. Patrick Carney ist mit Sicherheit nicht der beste Schlagzeuger der Welt. Aber virtuose Technik ist in der Rockmusik nicht alles und lässt sich in einer Garage auch nicht erlernen. Ausstrahlung und Energie sind mindestens genauso wichtig. Und davon besitzt der Trommler aus Ohio eine ganze Menge. Zusammen mit seinem Kumpel Dan Auerbach bildet er The Black Keys. Das Duo zählt gerade zu den größten Abräumern im zeitgenössischen Rock, was sich auch am Freitagabend in der fast ausverkauften Sporthalle zeigt.

Zu Beginn ihres 90 Minuten langen Auftritts lassen sich Auerbach und Carney noch von einem Keyboarder und einem Bassisten unterstützen, aber richtig furios wird es erst, als die zwei allein an der Bühnenrampe agieren. Auerbach haut Riff auf Riff aus seiner Gitarre und ergeht sich in wilden Zuckungen und Verzerrungen, Carney drischt meistens im 4/4-Takt auf Trommeln und Felle. Die beiden peitschen das Publikum auf, und das lässt sich bereitwillig von diesem Energieschub mitreißen.

Hits hat das Blues-Rock-Duo inzwischen eine Menge im Repertoire, weil die Songs der Black Keys gerne für Werbetrailer und als Musik in erfolgreichen US-Serien benutzt worden sind. Entsprechend groß ist der Jubel, als sie mit "Tighten Up" oder "I'll Be Your Man" losrocken. Mit "Gold On The Ceiling" und "Sister" haben sie auf ihrer aktuellen CD "El Camino" weitere Kracher im Programm. Keine Frage: The Black Keys werden zu den Festivalattraktionen dieses Jahres gehören.