Eine Forderung von Thomas Andre

Dass Stars und VIPs ein spezielles Verhältnis zu ihren Fans pflegen, liegt in der Natur ihrer Existenz: ohne Bewunderer keine Prominenz, ohne unten kein oben. In der Regel sind es Künstler (der Politiker als Star, das klappte bislang allzu selten), deren Tun ihnen Verehrung und Wohlwollen einträgt. Selbst wenn durch verwässernde Formate wie "Deutschland sucht den Superstar" die Kategorie des "Stars" entwertet wurde: Unsere Gegenwart erklärt sich auch dort am besten, wo es um Stars geht und um Fans. Freilich ist das Phänomen des Fans, so scheint's, bisweilen etwas anstrengend; davon kann George Lucas ein Lied singen.

Der Filmemacher lässt sich nämlich derzeit sein Tun verleiden: Penetrante Fans kritisieren ihn fortgesetzt im Hinblick auf seine "Star Wars"-Reihe. Er will jetzt keine weitere Folge drehen. Was bilden sich diese Fans eigentlich ein, fragen wir erbost. Und geben dem Blockbuster-Genie Lucas vollkommen recht. Der hat nämlich überhaupt keinen Bock auf Fannähe, Meet & Greet und kulturelle Demokratie, er sagt: "Ein Film mit meinem Namen drauf muss so sein, wie ich mir das vorstelle."

Richtig. Es ist der Genie-Gedanke, der zählt. Man stelle sich vor, jeder Urheber eines Kunstwerks hole sich Rat beim Rezipientenvolk. Am besten noch per Abstimmung. Unvorstellbar! Ein wenig mehr Demut bitte, liebe Fans - lasst den Meister machen, denn er ist: der Star.