Laeiszhalle. Wie schön, dass Beethoven seine Streichquartette so sinnfällig in drei große Blöcke aufgeteilt hat, nämlich frühe, mittlere und späte - als hätte er das Vorhaben des Belcea Quartet kommen sehen, sein Quartettschaffen an sechs Abenden aufzuführen und dabei jeweils eine Epoche zu bedienen. Mittlerweile sind die Musiker beim vierten Streich angelangt: Heute Abend stehen op. 18 Nr. 2 auf dem Programm, noch hörbar von Haydn geprägt, außerdem das schroffe op. 59 Nr. 2 und das seltsamste, großartigste von allen: das siebensätzige Quartett cis-Moll op. 131, über dessen Finale Richard Wagner gesagt haben soll: "Das ist der Tanz der Welt selbst."

Auf die Lesart des Belcea Quartet darf man mehr als gespannt sein. Steht doch das Ensemble für eine Generation, die die guten alten Spieltraditionen kräftig durchlüftet. Statt auf warmen Ton und romantischen Duktus setzen die Musiker auf Farbenreichtum und Kontraste - und sind dafür schon vielfach preisgekrönt worden.

Das Beethoven-Projekt heute, 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Kleiner Saal, Johannes-Brahms-Platz/Eingang Gorch-Fock-Wall, Karten ab 23,- unter T. 35 76 66 66; www.belceaquartet.com