Die “Kalender Girls“ ziehen züchtig blank in der Winterhuder Komödie

Hamburg. Statt des Büstenhalters hält sich die kecke Celia (Sylvia Wintergrün) Rosinenschnecken vor die Brüste. Zugegeben: Nicht gerade der Antörner für ein scharfes Pin-up-Foto. Etwas hausbacken und rührselig gerät denn auch die Komödie von Tim Firth um die couragierten "Kalender Girls", die für einen guten Zweck nackte Haut zeigen. Noch dazu ließ Martin Woelffer in seiner Inszenierung die Regiezügel für manche Schauspielerinnen schleifen, sodass aufgesetzte Komik und Munterkeit mit ihnen oft durchzugehen drohten.

Nach einer wahren Geschichte hat Tim Firth das Drehbuch zum Film-Erfolg "Calendar Girls" (mit Hellen Mirren und Julie Walters) geschrieben und danach eine Bühnenversion verfasst, die im Londoner West End erfolgreich läuft. Auch in Hamburg werden sich die Ladys mit Sinn für Geschäft und Selbstironie die Zuschauer erobern. Bei der Premiere kassierten sie jedenfalls nach jedem "gewagten" Schnappschuss für die Kalenderblätter Szenenbeifall. In Ohnmacht fällt da nur mehr eine Adelige von vorvorgestern.

Neben den aufgedreht agierenden Komödiantinnen Gabi Gasser (als verhinderter Provinzstar Chris) oder Manon Straché (als prüde Ruth mit Kulleraugen und Schmollmündchen) bewahren Ingrid Mülleders patente Annie und Herma Koehns barsche Pastorentochter trockenen Humor und direkte Töne in der "Frauencharmeoffensive" mit viel Herz und Schmerz.

"Kalender Girls" bis 11.3., Komödie Winterhuder Fährhaus, Karten unter T. 48 06 80 80;

www.komoedie-hamburg.de