Grimme-Sonderpreis 2012 geht an Schauspielerin Hannelore Hoger

Marl. Hannelore Hoger bekommt den Grimme-Sonderpreis 2012. Sie habe das deutsche Fernsehen in ganz unterschiedlichen Rollen mit einer beeindruckenden Bandbreite an Figuren und Interpretationen bereichert, begründete der Deutsche Volkshochschul-Verband als Stifter der Grimme-Preise die "Besondere Ehrung" für Hoger. Bekannt ist die Schauspielerin - die ihr genaues Alter geheim hält, aber vermutlich 70 Jahre alt ist - unter anderem durch ihre Rolle als ZDF-Kommissarin "Bella Block", für die sie bereits 1994 einen Grimme-Preis erhielt. Im vergangenen Jahr hatte Entertainer Thomas Gottschalk die "Besondere Ehrung" für sein Lebenswerk erhalten.

Während Hannelore Hoger als erste Preisträgerin feststeht, machen sich Dutzende andere Fernsehschaffende Hoffnungen auf eine Auszeichnung. In den Genre-Kategorien sind in diesem Jahr 61 TV-Formate, Regisseure, Redaktionen, Schauspieler oder Kameraleute für den Preis nominiert, wie der Direktor des Adolf-Grimme-Instituts, Uwe Kammann, bekannt gab. Wie erwartet, führen die öffentlich-rechtlichen Sender die Nominierungsliste mit 53 Nennungen deutlich an, die Privaten kommen auf acht Nominierungen.

Mit dabei ist etwa das Moderationstrio des Eurovision Song Contests 2011 mit Stefan Raab, Anke Engelke und Judith Rakers. Sie sind für ihre Eröffnungsshow und die Gesamtpräsentation der Finalsendung des Song Contests (ARD/NDR) im Bereich Unterhaltung nominiert. Im Rennen sind auch altbewährte Formate wie die ARD-Krimireihen "Tatort" und "Polizeiruf 110" sowie die Comedyserien "Stromberg" (ProSieben) oder "Pastewka" (Sat.1). Iris Berben ist mit dem Film "Liebesjahre" (ZDF) vertreten, Götz George mit "Nacht ohne Morgen" (ARD/WDR), in dem er einen todkranken Staatsanwalt spielt.

Nominiert im Genre Information & Kultur sind Beiträge wie "Die Wahrheit über Dracula" (WDR), "Die Wolke - Tschernobyl und die Folgen" (Arte/MDR) oder "Alarm am Hauptbahnhof - Auf den Straßen von Stuttgart 21" (ARD/SWR). Als einziger Sportbeitrag ist die WDR-Serie "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" dabei.

Grimme-Direktor Kammann betrachtete das Fernsehjahr 2011 rückwirkend als gelungen. "In der Spitze des deutschen Fernsehens gibt es ein hohes Maß an sehr guten, auch herausragenden Qualitäten bei leider immer noch klarem Übergewicht der öffentlich-rechtlichen Programme", sagte er.

Bis zum 13. März müssen die Auswahlkommissionen nun in der Endausscheidung die Preisträger in den drei Kategorien Unterhaltung, Fiktion sowie Information & Kultur festlegen. Die Verleihung findet am 23. März im Theater von Marl statt.