Gäbe es nicht den charismatischen Bierbichler, der mal wieder alle in Grund und Boden spielt - dieser Film würde nicht funktionieren.

Der Name ist wie ein Warnsignal, und weil Josef Bierbichler, dieser wuchtige, kompromisslose Kerl, die Titelfigur spielt, kommt diesem Warnsignal eine besondere Bedeutung zu. Brand, ein berühmter Wiener Schriftsteller, verzehrt alles um sich herum. Seine krebskranke Frau Martha (Erika Deutinger) liegt im Sterben, und weil Brand darum nicht mehr schreiben kann, beschließt er einfach, einen Fotoband über ihren langsamen Tod herauszubringen. Zu allem Überfluss verliebt er sich in die Krankenschwester, die seine Frau betreut: Angela (Angela Gregovic), halb so alt wie er, schön, mit osteuropäischem Akzent. Allerdings ist Angela verheiratet, mit einem türkischstämmigen Polizisten (Denis Moschitto). Und der hat so seine eigene Art, mit unerwünschten, dickköpfigen Liebhabern seiner Frau umzuspringen.

Die Konsequenz und die Kompromisslosigkeit, mit der Autor und Regisseur Thomas Roth ("Kaliber Deluxe") seine Geschichte immer weiterdreht und so die eigentümlichsten Volten schlagen lässt, hat schon etwas Bewundernswürdiges. Doch irgendwie sind die Pferde mit Roth, dem Drehbuchautor, durchgegangen. Nicht nur, dass Brand alles und jeden fotografiert und so die Bilder bedeutungsschwer doppelt. Es gibt dann auch noch einen Priester, der mit ernstem Gesicht gewichtige Dinge sagt und aus einer anderen Welt zu kommen scheint. Ganz nahe bewegt sich der Film mit solchen Figuren am Rande zum Trash. Undgäbe es nicht den charismatischen Bierbichler, der mal wieder alle in Grund und Boden spielt - dieser Film würde gar nicht funktionieren.

Bewertung: annehmbar

Brand Österreich/Deutschland 2010, 109 Minuten, ab 16 Jahren, R: Thomas Roth, D: Josef Bierbichler, Angela Gregovic, Denis Moschitto, Erika Deutinger, täglich außer Mo im 3001; Infos im Internet: www.brand-derfilm.at