Hamburg. Am späten Dienstagabend begegnete einem im Fernsehen mal wieder Michel Friedman - als Gast von "Menschen bei Maischberger". Eine Erscheinung? Der aalglatte Moderator war noch eine halbe Stunde zuvor im Lustspielhaus Gastgeber seiner eigenen Sendung gewesen. Titel: "Der Intellekt hat viele Gesichter".

Da war er eine Parodie des Kabarettisten Reiner Kröhnert. Auf die Idee, in Talkrunden Friedman mit dem Schriftsteller Rüdiger Safranski, mit Becker, Bohlen und Basler bis hin zur Berufsblondine Daniela Katzenberger ins absurd-komische Philosofaseln zu bringen, kann nur ein Kröhnert kommen. Der Meister der pointierten Überzeichnung imitiert im neuen Nummernprogramm 21 Opfer. Meist scharfe, auch mal schlüpfrige Texte tragen zur Abrechnung mit Grünen bei (garstig-gut: Ministerpräsident "Kretsche" Kretschmann), mit Konservativen wie Friedrich Merz mit seiner "Bierdeckelrepublik" und Wolfgang "Drachmen-Töter" Schäuble sowie den Sozis von "Gas-Gerd" Schröder. Und die Parodie auf den vergesslichen "Genschman" ist nicht nur was für Ältere. Sie ist ein Abgesang auf die FDP.

"Kröhnerts Krönung" bis 21.1., je 20 Uhr, Lustspielhaus, Ludolfstr. 53, Karten unter T. 55 56 55 56