Monsun. Vor dem Sex kommt das Liebestheater. Erst das Fiasko, dann das Vergnügen und schließlich das dicke Ende. "Kommst du jetzt rein oder nicht?", fragt sie ihn. "Dann komm ich jetzt rein", sagt er. Bleibt aber stocksteif stehen. Die Metapher für den begehrten Akt ist klar, doch soll "Das erste Mal" perfekt, bewusst und sensibel geschehen. Michael Walczak entzaubert in seiner absurden, bitteren Groteske die romantische Illusion von der Liebe als hormongesteuertes, kopfloses Desaster. Nina Pichler wie das Darstellerpaar Solveig Krebs und Josef Heynert genießen den erotischen (Neu)Rosenkrieg im Monsun-Theater. In immer neuen Anläufen versuchen der vor Geilheit entnervte Hasenfuß Karol und die hysterische Nervensäge Magda ihren Liebestraum zu verwirklichen. Nina Pichler inszeniert die Szenen in ausgestellter Komik und Künstlichkeit. Sie macht so eine Schwäche des Stücks zur Stärke.

Solveig Krebs, Spezialistin für gestörte Frauen, beherrscht die Klaviatur zwischen Abweisung und Verführung, verfällt vom Gurren ins Keifen. Sehenswert ist ebenso ihr Partner Heynert: ein erst linkischer, dann aggressiver und zu Kreuze kriechender Hans Wurst im Triebstau. Beim sarkastischen Theater um überschätzten Sex vergeht einem lachend jegliche Liebeslust.

"Das erste Mal" Mi 18., Do 19.1., 15.-17.2., 29.-31.3., jew. 20.00, Monsun-Theater (Bus 2, 37, 150), Friedensallee 20, Karten ab 13,50 unter T. 390 31 48; www.monsuntheater.de