Thalia-Theater. Das diesjährige Theatertreffen hielt einige Überraschungen bereit. Unter anderem war der ehemalige Volksbühnen-Extremschauspieler Herbert Fritsch mit gleich zwei Regie-Arbeiten nominiert: einem Schweriner "Biberpelz" und der Inszenierung "Nora oder ein Puppenhaus" vom Theater Oberhausen.

Aus dem ibsenschen Familiendrama um den Advokaten Helmer und seine Frau Nora kitzelt Fritsch einen kriminellen Horror hervor. Das gelingt ihm mit seinen nach dem "Raub der Sabinerinnen" auch in Hamburg vertrauten Theatermitteln. Totale Übertreibung, Extremspiel. Knallige Optik. Nora wird bei Fritsch zum verführerischen Püppchen, das "die sexualisierten Wunschträume einer bigotten Männerwelt" in einem grellen Albtraum explodieren lässt, urteilte die Theatertreffen-Jury. Nun denn. Heute ist die Inszenierung zu Gast im Thalia-Theater.

"Nora" heute, 20.00, Thalia-Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten zu 9,50 bis 48,- unter T. 32 81 44 44 oder unter www.thalia-theater.de