Speicherstadtmuseum. Es ist ein brisantes Thema, das "Stern"-Redakteur Wolfgang Metzner, 64, in seinem Krimidebüt "Grüne Armee Fraktion" aufgreift: Am Anfang des Romans stirbt ein Manager der Atomindustrie. Eine bis dato unbekannte Gruppierung von Umweltaktivisten aus dem Hamburger Schanzenviertel, offenbar handelt es sich um eben jene "Grüne Armee Fraktion", übernimmt die Verantwortung für den Anschlag.

Metzner schickt in seinem spannenden Politthriller einen jungen Mann, Jonas Mondrian, seines Zeichens Reporter beim "magazine", auf die Spur der selbst ernannten Öko-Partisanen. Mondrian gewinnt das Vertrauen der Aktivisten, speziell das ihrer Anführerin, und erkennt im Laufe seiner Recherchen die Hintergründe nicht nur des Mordes, sondern auch eines spektakulären Anschlags auf einen ICE. Welche gewaltigen politischen Dimensionen seine Erkenntnisse haben, damit allerdings hat Reporter Mondrian nicht gerechnet.

Metzner hat lange Jahre selbst im Bereich Umweltpolitik recherchiert, was der Authentizität seiner Geschichte und der Dialoge der Aktivisten ungemein zugutekommt - und ihr zusätzliche politische Brisanz verleiht. Zudem gibt Metzners Kriminalroman nicht nur Einblicke in das Denken militanter Umweltschützer, die er nicht ohne Sympathie schildert, der Leser erfährt auch einiges über das journalistische Innenleben beim "magazine". Dass dieses Blatt dem "Stern" ähnelt, überrascht dann nicht wirklich.

Wolfgang Metzner heute, 19.30, Speicherstadtmuseum (U Baumwall), Am Sandtorkai 36, Eintritt 10,-/erm. 8,50, Reservierung: T. 32 11 91;

Internet: www.speicherstadtmuseum.de