CCH. Der Film "Black Swan" von Darren Aronovsky brachte dem Ballett weltweite Aufmerksamkeit und Natalie Portman in der Rolle der ehrgeizgetriebenen Tänzerin einen Oscar. Dass eine Schauspielerin den Bravourpart des weißen und schwarzen Schwanes im Tschaikowski-Klassiker nicht aus dem Stand übernehmen kann, liegt auf der Hand. Ein Double hat das für Portman im Psychothriller besorgt, der von Tanzkünstlern, darunter auch Hamburgs Ballett-Intendant John Neumeier, herbe Kritik kassierte. Aber: Ein Psychothriller ist die eine Sache, das Ballett eine vollkommen andere.

Wer nun einmal erleben will, wie "Schwanensee" auf der Bühne - und nicht in einem Kinoreißer - makellos auf hohem akademischen Niveau getanzt wird, der hat dazu die Gelegenheit beim Gastspiel des Bolschoi-Staatsballetts aus Weißrussland Es gibt mehrere Bolschoi-Compagnien, darunter die von der Oper in der Hauptstadt Minsk. Ihr Ballett-Ensemble unter Direktor Assaf Messerer zeigt "Schwanensee" nach den Originalchoreografien von Marius Petipa und Lew Iwanow. Auch darin spielen der weiße Schwan Odette und ihr schwarzes Double Odile zentrale Rollen. Deren Vater, der böse Zauberer Rotbart, hat Prinzessin Odette in einen Vogel verwandelt. Nur die treue Liebe eines Mannes kann sie erlösen. So sind Märchen. Um die Rettung zu vereiteln, lässt Rotbart seine Tochter im Divertissement-Festakt antanzen. Prinz Siegfried soll getäuscht werden. Echt fies, der Black Swan.

"Schwanensee" heute 20.00, CCH, Saal 1 (S Dammtor, U Stephansplatz), Marseiller Straße, Karten zu 35,50 bis 72,05 in allen Abendblatt-Ticketshops, unter der Hotline T. 040/30 30 98 98 sowie an der Abendkasse