“Die Draufgänger“ mit Jörg Schüttauf und Dominic Boeer gehen für RTL in Serie

Schön, wenn die Aufgaben klar verteilt sind. Während Carl Berger beim Strip im Festsaal Sixpack und Boxershorts präsentiert, entschärft Kollege Markus Maiwald unter der Bühne die Bombe. Die Fernsehlandschaft ist wahrlich nicht arm an ungleichen Ermittlerduos, RTLs neue "Draufgänger" tun ihren Dienst im sächsischen Landeskriminalamt.

Ex-"Tatort"-Mann Jörg Schüttauf spielt den integren Brummbär Maiwald, ein Kommissar-Haudegen vom alten Schlag, der öfter mal die Kohlen aus dem Feuer holen muss für seinen jüngeren Kompagnon, gespielt von Dominic Boeer. Dass dieser bei der Polizei gelandet ist, ist ein kleines Wunder. Ein breithüftiger Rambo, Unterschriftenfälscher, Frauenvernascher. Ein Hitzkopf, der Verdächtige auch mal kopfüber aus dem Fenster baumeln lässt und seine Cowboy-Attitüde irgendwo zwischen John Wayne und den Easy-Rider-Jungs angesiedelt hat.

Überhaupt funktioniert die Serie nach dem Motto: Immer feste druff. Genutzt wird dabei alles, was schnell ist und ordentlich Krach macht: Helikopter, Motorrad, Kirmesachterbahn. Die Anleihen bei "Alarm für Cobra 11", der Serie, die RTL in sagenhafte 100 Länder verkaufen konnte, sind also nicht zu übersehen. Umso mehr überrascht, dass es sich bei "Die Draufgänger", die im Dezember 2010 erfolgreich als Pilotfilm liefen, nicht um einen weiteren, actiongeladenen Mist handelt. Sondern um ein temporeich erzähltes, gut unterhaltendes Genrestück mit Blödelei in richtiger Dosierung.

Es geht um Russenmafia, Terrorwarnung, Autodiebstahl. Um ein blondes Dummchen, das sich als durchtriebene Lara-Croft-Version entpuppt. Die Fälle sind schnell vergessen, in Erinnerung bleiben zwei Cops, die sich am Tatort oft mal in die Haare geraten. Ist ein bisschen wie auf dem Schulhof.

"Die Draufgänger" heute, 20.15 Uhr, RTL