Alexander Schulz sucht neue Bands für das Reeperbahn-Festival

Hamburg. Sechsmal gab es das Reeperbahn-Festival in Hamburg bisher erst, aber aus dem Netzwerk europäischer Festivals ist es nicht mehr wegzudenken. Ein Markenmacher wird damit zum Kulturbotschafter der Hansestadt. Die internationale Aufmerksamkeit verdankt das Festival der beharrlichen Arbeit von Festival-Chef Alexander Schulz sowie der Unterstützung durch Hamburg Marketing und Kulturbehörde. Heute macht Schulz sich als Teil einer offiziellen Hamburg-Delegation, die von Kulturstaatsrat Nikolas Hill angeführt wird, auf den Weg ins holländische Groningen, wo bis zum Wochenende das Eurosonic-Festival mit einem dazugehörigen Kongress läuft. In den Klubs der Universitätsstadt versammeln sich europäische Musikagenten, um neue Bands zu entdecken - für Schulz und sein Booking-Team ein Pflichttermin.

Am 28. Januar fliegt Schulz nach Cannes zur MIDEM. "Dort geht es nicht um programmatische Fragen, sondern um strukturelle Gespräche", sagt der 43 Jahre alte Festivalchef. In Frankreich trifft er sich vor allem mit Vertretern der europäischen Export-Büros, die sich beim Reeperbahn-Campus mit Showcases präsentieren wie in diesem Jahr Dänemark, Italien, die Schweiz, Israel und Kanada. Nächste Station ist Mitte Februar das by:Larm-Festival in Oslo. "Hier haben wir in den vergangenen Jahren viele skandinavische Künstler gefunden, die zuerst beim Reeperbahn-Festival gespielt haben wie Maria Mena, Katzenjammer und Lykke Li", so Schulz. Höhepunkt seiner Reisen wird im März wieder das SXSW in Austin sein, jenes Vorbild für das Hamburger Reeperbahn-Festival im September.

Auch nach Texas reist eine größere Hamburger Delegation, denn neben dem Musikschwerpunkt mit mehr als 2000 Bands finden dort auch Festivals für Film und Interactive Media statt. Hamburg ist dort mit einem Messestand vertreten, im Herzen von Austin gibt es in einer Outdoor-Lounge vier Tage lang Reeperbahn-Burger und Informationen über die kulturellen Aktivitäten der Hansestadt. "Wir möchten in Austin natürlich auch Bands für unsere Veranstaltung finden wie vor vier Jahren Bon Iver", hofft Schulz.