Ashton Kutcher ersetzt jetzt auch hierzulande Charlie Sheen bei “Two and a Half Men“

Niemand konnte vorhersehen, dass eines Tages 17 Millionen Menschen Christopher Ashton Kutcher dabei zusehen würden, wie er nackig durchs Wohnzimmer springt. Bevor der Schauspieler im vergangenen Jahr den Coup landete, den drogenvernebelten Charlie Sheen in der Comedyserie "Two and a Half Men" zu beerben, verlief seine Karriere eher mittelprächtig.

Ohnehin kann man von einer Karriere erst seit dem Zeitpunkt sprechen, als Demi Moore Kutcher auserkor, ihr fortan auf den Titelblättern der Klatschgazetten Gesellschaft zu leisten. Zuvor war der bübchenhafte Schlaks mit dem schmalzweichen Haar, der aussieht, als habe er gerade gestern die Führerscheinprüfung bestanden, ein Niemand im Hollywooddschungel. Er gewann einen Modelwettbewerb namens "Fresh Face of Iowa", durfte vor der Kamera von MTV mit seinem Waschbrettbauch angeben und Kinoluft schnuppern in einem Film, der in Deutschland "Ey Mann, wo ist mein Auto" hieß.

Heute sieht die Sache ein wenig anders aus. Acht Millionen Fans lesen die Twitternachrichten des 33-Jährigen ("Ich schaue gerade meiner Frau zu, wie sie meinen Anzug in einem Bikini bügelt. Ich liebe Gott!"), er stach Hugh Grant beim "Two and a Half Men"-Casting aus und ist der neue Goldesel des Senders CBS. Nach 177 Episoden ersetzt sein Internetmillionär Walden Schmidt den Werbejingle-Produzenten Charlie Harper - die Rolle, für die Sheen viermal in Folge für den "Emmy" und zweimal für den "Golden Globe" nominiert wurde und die ihn mit 1,25 Millionen Dollar pro Folge zum bestbezahlten Serienschauspieler der Welt machte.

Die neunte Staffel also: Walden Schmidt wollte sich aus Liebeskummer im Ozean ertränken, zumindest wollte er so tun als ob. Nun steht er tropfnass im Malibu-Strandhaus, das der hibbelige, ungelenke Alan (Jon Cryer) nach Charlies Ableben allein mit Teenagersohn Jake (Angus T. Jones) bewohnt. Schnell sind die nassen Klamotten runter - was auf dem Bildschirm natürlich brav gepixelt wird. Schnell ist auch die neue Männer-WG geboren, in der es weiterhin vor allem um Frauen, Alkohol und sonst gar nichts geht. Obwohl: Vorerst trinkt Walden Schmidt Ginger Ale und bricht bei Gedanken an die Ex-Freundin in Wolfsgeheul aus.

Ashton Kutcher übrigens ist seit einem Tête-à-Tête mit einer Blondine nicht mehr Mister Demi Moore. Die Schauspielerin soll rund 200 Millionen Euro fordern. Vielleicht wünscht sich Kutcher in diesen Tagen heimlich auf die Laufstege von Iowa zurück.

"Two and a Half Men" heute, 21.10 Uhr, ProSieben