Hanseplatte. Bei Wilhelm Tell Me steckt der Kosmopolit schon im Namen. Und genauso klingt auch der Sound der Hamburger Band. Britischer Indiepop vermischt sich mit französischer Poesie und skandinavischer Lässigkeit zu leichtfüßiger Alternative-Euphorie. Mühelos geht die Band damit als eine hanseatische Ausgabe von Phoenix, Metronomy oder Delphic durch. Mit "Oh My God" hat die Band, die kaum ein Jahr lang existiert, sogar einen veritablen Hit gelandet. Zu finden auf dem in Rekordzeit gestemmten Debütalbum "Excuse My French".

Wilhelm Tell Me trägt nicht nur Sonne auf der Zunge, sondern auch California Dreaming im Herzen. Die Band um Sänger und Keyboarder Henning Sommer verschont ihre Hörer mit Befindlichkeiten aus dem Orkus der männlichen Mittdreißiger-Seele. Sie hält es stattdessen mit einer zutiefst in der Fiktion wurzelnden galanten Weltflucht. Und die klingt nicht nur weltläufig, weil das Quartett auf Englisch singt. Auf den kometenhaften Start der Band folgt jetzt das wohl vorerst letzte Konzert in kleiner Runde. In der Reihe "HanseKlub - Musik von hier" tritt Wilhelm Tell Me heute in der Hanseplatte auf. Frühes Kommen sichert einen der wenigen Plätze in dem charmanten Ladenlokal. Das dürfte sich angesichts der funkelnden Beats recht bald in einen Tanzflur verwandeln.

Wilhelm Tell Me heute, 20.00, Hanseplatte (U Feldstraße), Neuer Kamp 32, Eintritt 3,-; www.wilhelmtellme.com