Gelsenkirchen/Bochum. Der neue Intendant der Ruhrtriennale, Heiner Goebbels, wird das diesjährige Kulturfestival am 17. August wird mit einer Aufführung der John-Cage-Musikstücke "Europeas 1&2" in der Bochumer Jahrhunderthalle eröffnen. Goebbels inszeniere die experimentellen Opern, in denen John Cage die Sprache der klassischen Opern des 18. und 19. Jahrhunderts abstrahiert, unter anderem mit Countertenor Yosemeh Adjei, dem lyrischen Bariton Nikolay Borchev und Sopranistin Ilse Eerens, kündigte die Kultur-Ruhr GmbH am Sonntag in Gelsenkirchen an. Das Stück des US-Künstlers, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, gelte als Schlüsselwerk Neuer Musik und Neuen Musiktheaters.

"Europeas 1&2" sei Cages größte und radikalste Musiktheaterarbeit und "eine beispiellose Landschaft aus Bildern und Tönen", erklärte Goebbels. Seit seiner Uraufführung 1987 in Frankfurt am Main sei es jedoch nahezu völlig aus dem Repertoire verschwunden.

Zum Start des Festivals am 17. August wird außerdem eine Live-Art-Ausstellung am neuen Spielort Museum Folkwang in Essen eröffnet, wie es hieß. Unter dem Titel "12 Rooms" würden die Kuratoren Hans Ulrich Obrist aus London und Klaus Biesenbach und New York zusammen mit zwölf Künstlern den Museumsraum zur Bühne zu machen. Namhafte Kreative aus fünf Kontinenten wie die Performance-Künstlerin Marina Abramovi und Xu Zhen aus China beteiligten sich an dem Ausstellungsparcours aus "lebenden Skulpturen, Körperbildern und Konstellationen, die nicht auf einer festen Form beruhen".

Die Ruhrtriennale findet vom 17. August bis 30. September mit über 100 Vorstellungen in Bochum, Essen, Duisburg, Gladbeck und Oberhausen statt. Im Zentrum des Festivals stehen Werke zeitgenössischer Künstler, die den Dialog mit den Industrieräumen und zwischen den Disziplinen suchen. Im April soll das Programm von Heiner Goebbels vorgestellt werden. Dann beginnt auch der Vorverkauf. In den vergangenen beiden Spielzeiten ging es um die Erforschung der Kultur des Buddhismus und des Islam.