Lead Award bleibt in Hamburg. Schlechte Aussichten für ein Pressemuseum in Hamburg. NDR-Hörfunk sucht Comedy-Autoren.

Gern rühmt sich Gruner Jahr ( "Stern", "Geo") seines profitablen China-Geschäfts. Titel wie das Männermagazin "Leon", die Frauenzeitschrift "Rayli Fushi Meirong" oder "Parents World/Fumu", eine Art chinesisches "Eltern", sind Anzeigenplantagen. Manche Hefte sind so dick wie Versandhauskataloge. Deshalb will das Hamburger Zeitschriftenhaus seine Aktivitäten im Reich der Mitte auch künftig kräftig ausbauen. Vorgesehen ist etwa, im chinesischen Digitalmarkt eine Summe im zweistelligen Millionenbereich zu investieren, auch wenn es für dieses Vorhaben derzeit noch keine offizielle Bestätigung gibt. Der Deal soll in den kommenden Wochen und Monaten über die Bühne gehen.

Zudem macht man sich im Verlagshaus am Baumwall über ein Projekt mit dem Namen Neighborhood Gedanken, das noch in den Kinderschuhen steckt und über das noch nicht entschieden wurde. Offenbar soll auch im Rahmen dieses Projekts in Fernost, insbesondere in China, investiert werden, wie mehrere Quellen unabhängig voneinander berichten. Unbekannt ist, um welches Geschäftsfeld es dabei geht. Auch die Höhe des geplanten Investments liegt im Dunkeln. Gruner Jahr und die Konzernmutter Bertelsmann dementieren jedenfalls, dass im Rahmen eines solchen Projekts über Investitionen von gut einer Million Euro nachgedacht werde. Auch diese Spekulation kursiert derzeit in Verlagskreisen.

Der Verbleib der Lead Awards, des wichtigsten deutschen Zeitschriftenpreises, in Hamburg ist gesichert. Sie werden auch dieses Jahr in den Deichtorhallen verliehen - und zwar am 20. Juni. Nachdem im Februar 2011 die Kulturbehörde unter dem damaligen Senator Reinhard Stuth (CDU) ihren Zuschuss zum Etat um 5000 Euro gekürzt hatte, dachte die Lead Academy, die den Preis verleiht, über einen Umzug nach. Die Entscheidung des nun der Senatskanzlei zugeordneten Amtes für Medien, den Etat der Lead Awards wieder zu erhöhen, hat die Akademie offenbar zum Bleiben bewogen. Wie es in ihrem Umfeld heißt, soll es im Rahmen der Lead Awards auch wieder ein Symposium geben, das 2011 ausfallen musste. Ein Plan sieht vor, die wichtigsten zeitgenössischen Grafikdesigner von Milton Glaser über Peter Saville bis Neville Brody nach Hamburg zu holen.

Die Aussichten für die Errichtung eines Pressemuseums in Hamburg haben sich verschlechtert. Wie aus dem zum Jahreswechsel verschickten Protokoll der am 30. November abgehaltenen Mitgliederversammlung des Vereins Deutsches Pressemuseum Hamburg hervorgeht, ist keiner der beiden großen Verlegerverbände bereit, das Projekt zu unterstützen. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger habe dem Verein schriftlich abgesagt, heißt es in dem Protokoll. Er sähe keinen Bedarf für das Museum, schrieb er. Und Vorstände des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger hätten ein "weitgehendes Desinteresse" zu erkennen gegeben.

Der NDR Hörfunk hat einen zentralen Comedy Pool für seine Wellen NDR 2 ( "Frühstück bei Stefanie") , N-Joy ( "Intensiv-Station") und NDR Info ( "Pisa-Polizei") eingerichtet, für den er derzeit freie Autoren sucht. "Wir bringen erfahrene Comedy- und Satire-Macher aus dem NDR Hörfunk mit neuen Talenten zusammen und fördern den Austausch von Know-how", sagt NDR-Hörfunkdirektor Joachim Knuth. Der Sender wolle "Freiräume und Strukturen schaffen, die Kreativität fördern".