Kulturbehörde verteilt Fördergelder vor allem auf Engelsaal und Polittbüro

Hamburg. Das Ende des einen ist hier das Glück der anderen: Die von Intendant Gunnar Dreßler verkündete Schließung des Theaters in der Basilika für Ende Februar hat auch Folgen für den Zuwendungstopf der Kulturbehörde für Privattheater. Dort hatte man zwar erst einen Tag vor der Bekanntmachung endgültig von der tatsächlichen Schließung erfahren, aber die Frage "stand schon länger im Raum", sagte Kulturbehördensprecher Enno Isermann auf Abendblatt-Anfrage.

Die bisherigen 205 000 Euro Zuschüsse für das Theater in der Basilika wurden bereits auf 175 000 Euro in der laufenden, verkürzten Spielzeit abgesenkt. Diese wurden vorausschauend bereits im Spätsommer 2011 für die laufende und die kommende Spielzeit anderen Privattheatern zuerkannt.

So erhält die Operettenbühne Engelsaal in der aktuellen und folgenden Spielzeit 50 000 Euro zusätzlich, die Zuwendungen für das Polittbüro wurden von 35 000 auf 70 000 Euro verdoppelt. Der Rest wird breit unter den Privattheatern verteilt. Trotz Aufstockung war der Fortbestand des Polittbüros am Steindamm zuletzt gefährdet und konnte durch je 30 000 Euro in den kommenden zwei Jahren als Übergangsfinanzierung aus der integrierten Stadtteilentwicklung St. Georg-Mitte aufgefangen werden.

Die Schließung des Theaters in der Basilika ist für die Kulturbehörde ein Verlust. "Wir haben das mit Bedauern zur Kenntnis genommen, da Herr Dreßler sein Haus über so viele Jahre engagiert betrieben hat, aber es ist verständlich, dass er sich irgendwann verändern möchte", sagte Sprecher Isermann. Für die Räumlichkeiten wünscht man sich in der Behörde eine weitere kulturelle Nutzung. Aber die Entscheidung darüber, welches der vorliegenden Konzepte umgesetzt wird, liegt allein beim Vermieter.