Hamburg. Die Kunst des literarischen Wettkampfs ist auch im Privattheater angekommen: Das zeigte sich beim dritten "Best of Poetry Slam" im Ernst-Deutsch-Theater. Im erstmals bei dieser Reihe ausverkauften Haus amüsierten sich Jugendliche wie Senioren über vier Poeten und ihre Texte.

Vor allem bei der Mehrheit der U30-Fraktion fand das meisterhafte Team Totale Zerstörung mit absurden Reimen über "Eine Welt ohne Frauen" siegreichen Beifall. Die Rap-Einlagen des Duos ("Wir können nicht mal Hip-Hop, wir kommen aus dem Osten, wir tragen Kleidung vom KiK-Restposten") und die Auftritte des zweitplazierten Nico Semsrott zeigten, wie fließend die Grenze zwischen Slam-Poetry und Comedy inzwischen ist. Während Semsrott im schwarzen Kapuzenpullover als Trübsal blasender Typ aus der Abteilung "hoffnungsloser Optimisten" anfangs gekonnt Phrasen drosch, hatte seine finale Geschichte vom Schüleraustausch in den USA mit Begegnungen bei den "Southern Baptist" ironisch-tragische und analytische Züge.

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