Der Yoga-Dokumentarfilm “Der atmende Gott“ begibt sich auf spirituelle Reise und erklärt die Hintergründe und Entstehung des modernen Yogas.

Im Spielfilm sorgt es meist für Momente der Komik, wenn Frauen sich auf einer Yogamatte niederlassen, um sich mit entrücktem Blick aus dem Hier und Jetzt auf eine spirituelle Reise zu begeben (zuletzt etwa Katja Riemann in "Die Relativitätstheorie der Liebe"). Der Filmemacher Jan Schmidt-Garre, bekannt geworden mit Dokumentarfilmen über musikalische Themen ("Celibidache"), nähert sich bei seiner "Reise zum Ursprung des modernen Yoga" (Untertitel) dem Thema ganz unvoreingenommen. In Indien begibt er sich auf die Spuren von T. Krishnamacharya, dem Begründer des modernen Yoga (der in eingeschnittenen Archivaufnahmen seine phänomenale Körperbeherrschung demonstriert).

Er befragt dessen teilweise hochbetagten Kinder, seine Schüler - und unterzieht sich selber den gelegentlich recht schmerzhaften Übungen. Zur Sprache kommen auch die unterschiedlichen Stile der Schüler. Dabei überzeugt der Film durch seine Herangehensweise des geduldigen Zuhörens. Ob er den Klischees vom Yoga im Spielfilm damit ein Ende setzen wird, das darf allerdings bezweifelt werden.

Der atmende Gott - Reise zum Ursprung des modernen Yoga D 2011, 105 Min., R: Jan Schmidt-Garre, täglich im Abaton, Koralle, Zeise; www.deratmendegott.de