Noch ein Liebesfilm. Aber was für einer. Regisseur Derek Cianfrance erzählt in "Blue Valentine" vom Zerbrechen einer Liebe, die eigentlich für immer sein sollte. Aber der Alltag ist irgendwie dazwischengeraten, jetzt sind da nur noch halbherzige Verführungsversuche in trashigen Sexhotels und Angähnen mit Bieratem am Frühstückstisch.

Wir sehen Dean und Cindy, gespielt von Michelle Williams und Ryan Gosling, bei ihrem Scheitern mitten ins Herz, eine schwindelerregende Nähe spüren wir zu diesem Paar. Rückblenden zeigen, wie alles angefangen hat zwischen diesem ungleichen Paar, er unambitionierter Maler und Lebenschaot, sie Hebamme, Mutter einer kleinen Tochter, der sich die Abnutzung der letzten Jahre in das schöne Gesicht eingegraben haben.

Die schönste Szene des Kennenlernens geht so: Dean bringt Cindy mit einem nächtlichem Ukulele-Ständchen zum Tanzen. Er singt, sie hüpft, ihr Rock wippt. Das alles wirkt wunderbar unbeholfen und zärtlich. Hätte man einen Wunsch frei, müsste der Film an dieser Stelle enden, mit diesem kleinen Glücksmoment, in dem die Welt stillzustehen scheint und es nur zwei Menschen und ihre Liebe gibt.

Blue Valentine USA 2011, 108 Min., ab 12 J.