Der Autor und Musiker ist ab Mitte Januar Gastdozent der renommierten Vortragsreihe

Frankfurt/Main. Der Schriftsteller, Musiker und Discjockey Thomas Meinecke, 1955 in Hamburg geboren, hält ab 10. Januar an der Frankfurter Goethe-Universität die Poetik-Vorlesungen. Er werde an fünf aufeinanderfolgenden Dienstagabenden über sein postmodernes Literaturverständnis sprechen und zu diesem Zweck auch einen Plattenspieler am Katheder installieren, teilte die Universität mit.

Der 1955 geborene Meinecke habe seiner Vorlesungsreihe den Titel "Ich als Text" gegeben. Dies sei eine Reminiszenz an einen älteren Song seiner Band F.S.K. (ehemals Freiwillige Selbstkontrolle) und zugleich eine prägnante Beschreibung seines künstlerischen Programms, erläuterte die Universität. Meineckes Arbeiten wie die Prosasammlung "Mit der Kirche ums Dorf" (1986), die Erzählung "Holz" (1988) und die Romane "Tomboy" (1998), "Jungfrau" (2008) und "Lookalikes" (2011) sagten sich von klassischen Erzählstrukturen los und spiegelten die typische Arbeitsweise eines Discjockeys, die vor allem aus Mischen und neuen Zusammenstellungen besteht ("Mixing, Remixing und Sampling").

Die Frankfurter Poetik-Vorlesungen wurden 1959 vom S. Fischer Verlag in Form einer Stiftungsgastdozentur eingerichtet. Dozenten waren unter anderen Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Günter Grass, Christa Wolf und Navid Kermani. 2011 hielt der Berliner Schriftsteller Ulrich Peltzer die Poetik-Vorlesungen.