Die K & K Philharmoniker lassen die Musik der Strauß-Dynastie hochleben

Laeiszhalle. Reggae hört man am liebsten von Musikern aus Jamaika, Flamenco können die Andalusier am besten, und was den Wiener Walzer betrifft, so verrät schon der Name, wo das Kompetenzzentrum für diese Spielart der populären klassischen Musik liegt. Dass die K & K Philharmoniker, die heute in der Laeiszhalle Station machen, etwas ab von Wien residieren, in Kufstein, 320 Kilometer Luftlinie entfernt, mag für einen Augenblick irritieren. "Bei uns in Tirol" verortet man als Kenner des Kufstein-Lieds ja weniger orchestrale Walzerpracht als vielmehr das pochende Herz österreichischer Volksmusik, seliges Jodeln im Angesicht der schönen Berge und des Inns.

Doch das 1994 vom Matthias Kendlinger gegründete Orchester zeigt sich auch mit allen Donauwassern gewaschen. Die Perlen von Johann Strauß Vater und Sohn spielt es in der großen emotionalen Bandbreite, die dem Walzer gebührt. Schwung und Sentimentalität, Eros und Leichtsinn gehören zu diesem Tanz, und dass es auch Ernst braucht, um ihm Flügel zu verleihen, wissen die K & K Philharmoniker und ihr charismatischer Chef genau.

Außerdem haben sie Operettenmelodien (Claudia Emà Camie, Sopran) und Polkas im Programm, und es wird getanzt (K & K Ballett, Choreografie Viktor Litvinov). Zur Abwechslung vom Dreivierteltakt geht es mit ein paar Märschen ins neue Jahr - nicht allzu zackig. Ist schließlich Österreich.

Wiener Johann-Strauß-Konzertgala heute, 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt) Johannes-Brahms-Platz, Tickets zu 35,- bis 81,- unter T. 01805/57 00 70