Zwei besondere Führungen erklären die Ausstellungen im Ernst-Barlach-Haus

Ernst-Barlach-Haus. Kunst vermittelt sich in erster Linie durch sich selbst. Mitunter aber sind Erläuterungen hilfreich, manchmal helfen sie sogar, Frustrationen in der Deutungsvielfalt zu vermeiden. Zu den laufenden Ausstellungen im Ernst-Barlach-Haus lädt Museumsleiter Karsten Müller heute zu zwei Kuratorenführungen.

Um 19 Uhr erläutert er die Ausstellung des experimentellen Bildhauers Georg Winter "Heftiger Niederschlag, knapp daneben". Winters Kunst fordert zum Nachdenken auf, lädt aber auch zum Schmunzeln ein. So deutet das abgestürzte Flugobjekt im Innenhof des Museums etwa die Gefährdung des Kunstbetriebs an. Winter, Jahrgang 1962, gilt seit den 1980er-Jahren als Vertreter einer raumbezogenen, experimentellen Bildhauerei. Mit Vorliebe entwickelt er Installationen, die Technikhörigkeit anhand von moderner Kommunikation und Mobilität ad absurdum führen.

Ebenfalls heute um 18 Uhr führt Kuratorin Friederike Weimar durch die Schau der Impressionistin und Mitbegründerin der Hamburgischen Sezession, Alma del Banco (1862-1943), mit dem Untertitel "Elbe, Alster, Mittelmeer". Del Banco, eine Spätberufene, die erst im Alter von 30 Jahren ein Kunststudium aufnahm, ist bekannt für ihre Landschaftsgemälde, Porträts und Reiseansichten. Die Schau versammelt 15 Landschaftsgemälde aus allen Schaffensperioden. Zu Beginn trugen ihre Arbeiten einen stark impressionistischen Charakter, später gewann der Kubismus größere Bedeutung, über den sie schließlich zu einem eigenen Stil fand. Beide Ausstellungen laufen noch bis zum 8. Januar.

Kuratorenführungen zu Georg Winter: Heftiger Niederschlag, knapp daneben heute 19.00

Alma del Banco. Elbe, Alster, Mittelmeer heute 18.00, beide Ausstellungen bis 8.1., Ernst-Barlach- Haus, (S Klein Flottbek), Baron-Voght-Straße 50a, Di-So 11.00-18.00, www.barlach-haus.de