Gewerkschaftshaus. Man weiß von der ein oder anderen Aussage eines Schriftstellers, die auf das durchaus eifersüchtige Nebeneinander von alten und neuen Werken Bezug nimmt: Während das aktuelle Buch noch beworben und belesen wird, arbeitet der Künstler längst am Nachfolger. Manchmal ist der sogar schon fertig, aber noch nicht veröffentlicht. So wie bei Frank Schulz, der heute Abend aus seinem älteren Erzählungsband "Mehr Liebe" am Besenbinderhof liest, aber in Gedanken doch viel eher bei seinem in Bälde erscheinenden St.-Pauli-Krimi "Onno Viets und der Irre vom Kiez" ist.

Auch wenn die offizielle Buchvorstellung des neuen "Schulz" erst im Februar ansteht (dann im Literaturhaus), wird der Meister vielleicht schon ein paar Szenen aus "Onno Viets" lesen. Und unter Umständen blättert er auch mal wieder in seine berühmte "Hagener Trilogie" hinein. Erfahrene Leser wissen: Gute Bücher werden mit den Jahren noch besser, weil in den Jahren ihres Alterns kaum welche erschienen sind, die es mit ihnen aufnehmen können.

Frank Schulz Lesung, heute, 19.30, Gewerkschaftshaus (U/S Hbf.), Besenbinderhof 60. Eintritt 5,-