Zur WM steht “Sport“ mit Armen, Händen und Beinen auch auf dem Tanz-Programm des K3-Jugendklubs in der Kampnagelfabrik.

K3-Zentrum. Tim setzt zum Freistoß an. Nicht im Durban-Stadion, sondern auf der Probebühne des K3-Zentrums für Choreografie. Statt der Fans feuern ihn fetzige Rhythmen an. Er bolzt im Tanztheater "Sport" - ohne Ball. Pantomimisch. Tanzen, Fußball, Tennis oder Laufen haben viel gemeinsam. Es geht um Krafteinsatz, Konzentration, Koordination.

Hamburgs bekannter Step-King Tomas Marek und Karolin Schäfer zappen sich mit den energiegeladenen Spielern durch die Sportarten vom Boxen bis zum Sprinten. Sie parodieren in "Sport" auch verbissenen Ehrgeiz, harten Konkurrenzkampf und rasch in Niederlage kippende Siegerposen.

Alltägliche Gesten von Armen und Händen rückt Friederike Lampert in ihrer Studie "Händeln" in den Fokus. Zu Musik von Georg Friedrich Händel werfen die Tänzer Rasenmäher an, schieben "Pfötchen vor der Brust" Einkaufswagen, werfen schwungvoll Angeln aus. Verschoben im Kontext, synchron im Takt ausgeführt oder vervielfältigt, ergeben die banalen, oft unbewusst ausgeführten Bewegungen ein groteskes, komisch pointiertes "Ballett".

Seit September 2007 existiert der von Lampert künstlerisch geleitete K3-Jugendklub. Sie tanzte in den Compagnien von Amanda Miller und William Forsythe, unterrichtet an der Hamburger Universität Praxis und Theorie von Tanz. Ihr geht es nicht darum, die Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren zu Tänzern auszubilden, aber das auch nicht zu verhindern, falls sie es wollen. Sie sollen, ihren Fähigkeiten gemäß, das Spektrum tänzerischer Formen - auch mit Gastchoreografen wie Antje Pfundtner oder Philipp van der Heijden - kennenlernen und ausprobieren.

Aus dem spielerischen Umgang mit dem Körper, der Bewusstheit und Selbstbewusstsein fördert, hat Lampert das Stück "Schwimmen" entwickelt. Die Tänzer sind gefordert, auf dem Trocknen aus eigener Kraft den Zuschauern das Gefühl des schwerelosen Schwebens im Wasser zu vermitteln.

Händeln/Sport/Schwimmen 13./16.6., 19.30 Uhr, P1, K3-Zentrum für Choreografie, Kampnagelfabrik (Bus 172/173 Jarrestr.), Jarrestr. 20, Karten 12,-,erm. 8,- T. 27 09 49 49; tickets@kampnagel.de