Mathilde. Es hat den Anschein, dass sich zurzeit überall in Südafrika ein Journalist rumtreibt, um mit mal tiefgründigen, mal oberflächlichen Reportagen das Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 vorzustellen.

Seinen Erstlingsroman "Roadmovie Kapstadt" hätte Ulf Iskender Kaschl, 1975 in Trier geboren, aber auch ohne die Weltmeisterschaft geschrieben. Von Kindheit an durch längere Aufenthalte in der Türkei, in den USA und Slowenien interkulturell geprägt, verbrachte der Lehrer am Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd Ende der 90er-Jahre auch ein Studienjahr in Südafrika und kehrte seitdem mehrfach ans Kap zurück.

Die Rassengrenzen des Apartheid-Regimes waren in den 90ern noch nicht lange gefallen, Chancen und Hindernisse für die "Regenbogennation" oftmals noch (Alb-)Träume. In diese von gemischten Gefühlen bestimmte Aufbruchsstimmung gerät in "Roadmovie Kapstadt" ein junger Student und landet in einem Strudel aus Rassismus und Romantik - ein Roadmovie aus einer Zeit, in der einem noch nicht auf jeder Straße ein Reporter-Truck begegnete.

Am heutigen Dienstag liest Ulf Iskender Kaschl in der Mathilde aus seinem Debüt und liefert auch differenzierte Hintergrundinformationen und Bilder aus Südafrika.

Ulf Iskender Kaschl: "Roadmovie Kapstadt" heute, 20.15, Mathilde Literatur und Café (U Schlump), Bogenstraße 5, Eintritt 4,-; www.mathilde-hh.de