"Quarkbüdel, sünndags is hier Arbeitsdag." Rums, das saß. Seit im Frühjahr 1911 Tierparkgründer Carl Hagenbeck seinen neuen Stift Emil Köhrmann an dessen erstem Tag zurechtgewiesen hatte (weil er erst am Montag anfing), wussten die Köhrmänner aus Stellingen Bescheid. Und vererbten die Sonntagsarbeit im Hamburger Tierpark weiter: Von Emil auf Emil junior auf Kurt und schließlich auf Thorsten Köhrmann, 49, der heute in vierter Generation dem Unternehmen angehört: als "Vorturner im Elefantenhaus", wie er sich gerne nennt. Immer standen er und seine Vorfahren dabei vor großem Publikum - wie jetzt auch im Kino.

Einen Kragenbären als Kindermädchen, mit 15 Jahren der Ritt auf zwei Delfinen: Köhrmanns Weg in den Beruf war geradlinig. "Nach der Schule bin ich immer gleich in die Hagenbeck'sche Dressurhalle, die von meinem Vater und Großvater geleitet wurde", erzählt er. Die Schule schmiss er nach der 12. Klasse, ging zu einer berühmten Zirkusbetreiberin nach England und fing schließlich 1987 bei Hagenbeck an.

Hobbys? Köhrmann, verheiratet mit der Krankenschwester Regina, 44, lacht. "Ich habe doch den Tierpark!" Gilt das auch für die Kinder Katharina, 17, und Christopher, 15 - die mögliche fünfte Generation im Tierpark? "Wenn kein Herzblut dabei ist, sollen sie etwas anderes machen." Allerdings würden die beiden dann eine weitere Tradition verpassen: Schon Vater und Großvater Köhrmann wurden vom Abendblatt "Menschlich gesehen".