Der Krieg drangsaliert die Menschen und beschneidet jedes edle Gefühl. In Shakespeares "Troilus und Cressida" wird die junge Liebe des Trojaners Troilus und der Priestertochter Cressida, deren Vater ins feindliche Griechenlager übergewechselt ist, zwischen den Fronten des Trojanischen Krieges zerrieben. Sieben quälende Jahre dauert der nun schon an. Entfacht durch die inzwischen abgekühlte Leidenschaft der Griechin Helena und des Trojaners Paris, die Helenas Gatten Menelaos auf den Plan rief.

Nach "Schlachten" und dem gefeierten "Othello" ist "Troilus und Cressida" eine weitere unerbittliche Annährung von Regisseur Luk Perceval an einen Shakespeare-Klassiker. Als Basis seiner freien Adaption dient eine Bearbeitung Paul Brodowskys. Die Kriegerschar ist in diesem selten aufgeführten Stück nur mehr eine arrogante, erschlaffte Masse. Kein Heldentum nirgends. In dem Gastspiel von den Münchner Kammerspielen glänzen Julia Jentsch und alte Hamburger Bekannte wie Oliver Mallison oder Annette Paulmann.

Troilus und Cressida Fr 18.6./Sa 19.6., jeweils 20.00, Thalia-Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten zu 8,- bis 42,- unter T. 32 81 44 44 oder www.thalia-theater.de