Handelskammer. Es sind Bilder aus einer verschlossenen Welt. Nomaden weben aus Schafwolle Kelim-Teppiche in der Wüste Khash. Eine britisch uniformierte Mashki-Kapelle spielt auf einer Parade schottische Dudelsackmusik. Ein Pilger sitzt im Gras vor der berühmten 53 Meter hohen Buddhastatue, die aus dem Sandsteinfelsen über das Bamiyan-Tal blickt. Unweit befand sich eine weitere, kleinere. Es ist nicht das einzige Foto, das die Realität längst überholt hat, seit die Taliban 2001 beide Statuen zerstört haben.

Die Fotojournalistin Yvonne von Schweinitz hat Afghanistan in einer kurzen friedlichen Phase kennengelernt. Die reiselustige Gräfin begab sich 1953 mit Auto und Schlafsack gemeinsam mit einem Abenteurer auf eine dreimonatige Reise in den Vielvölkerstaat. Ihre Erlebnisse hielt sie in Hunderten Schwarz-Weiß-Fotografien fest, die noch bis zum 2. Juli in der Handelskammer zu sehen sind. Es sind Dokumente aus einer Welt, die, verglichen mit heutigen Fernsehbildern, fast unverändert erscheint. Vor allem die Kontrastbilder und Porträts der Menschen berühren, die neugierig und freundlich in die Kamera schauen.

Gesichter Afghanistans. Erfahrung einer alten Welt: bis 2.7., Handelskammer (U Rathaus), Adolphsplatz , Mo-Do 9.00-17.00, Fr 9.00-16.00