Hamburg. Der russische Dichter Daniil Charms hat 1938 im Lager gegen das Verhungern angeschrieben. Diese erschütternden Texte und andere, etwa vom Fürsten Metternich, Egon Friedell und Thomas Bernhard, hat der junge Innsbrucker Komponist Sebastian Themessl mit seiner Musik in einen hochpoetischen Zusammenhang gestellt.

"Leviathan" heißt sein "Hör- und Lesestück" für Sprechstimme, Klarinette, Geige, Cello, Klavier - und Programmheft; bei der Aufführung in der Alfred-Schnittke-Akademie im Rahmen der Altonale blieb ein Teil der Stücktexte unrezitiert. Selten aber verbinden sich Rezitation und Musik so schlüssig wie an diesem Abend, befeuert von der Unbedingtheit im Ausdruck und der scheinbar mühelosen Virtuosität der Interpreten.

Und vorweg spielten russische Musiker Klavierquartette von Mahler, Mozart und dem geistigen Hausherrn Schnittke. Ein großer Abend.