Stone Sour, das Projekt von Slipknot-Sänger Corey Taylor, lieferte einen echten Wutklumpen im ausverkauften Gruenspan ab.

Hamburg. Drei Bands in ebenso vielen Stunden, das hört sich eher nach einem kleinen Schülerbandwettbewerb als nach einem Konzert bekannter Größen an. Es traten aber keine Elftkläss-ler im ausverkauften Gruenspan auf, sondern Stone Sour, unterstützt von Hellyeah und Taking Dawn.

Der halbstündige Auftritt von Taking Dawn krankt noch an akuter Zeitverschiebung - jemand sollte den Jungs aus Las Vegas bei Gelegenheit erklären, dass 80er-Hair-Metal besser vergessen bleiben sollte. Bei Hellyeah, der Supergroup um Vinnie Paul, dem Ex-Drummer von Pantera, und seine Mitstreiter von Mudvayne, Nothingface und Damageplan gibt es dann statt beifälligem Nicken begeistertes Gejohle.

Die aufgeheizte Stimmung wird kurz gedämpft, als ein Klavierintro erklingt. Corey Taylor und seine Mannen eröffnen nicht mit einem Klassiker, sondern mit einem Track des Anfang September erscheinenden dritten Studioalbums "Audio Secrecy". "Mission Statement" ist ebenso eingängig wie mitsingfähig, die Anwesenden freuen sich über das neue Material. Nach der Vorbehandlung durch Hellyeah wäre aber selbst ein mittelmäßiger Song gut angekommen. Noch zwei weitere neue Titel folgen, "The Bitter End" und "Digital", auch diese werden begeistert aufgenommen.

Zwischen künftigen und altbewährten Hits wie "30/30-150", "Through Glass" und "Get Inside" meldet sich Taylor während des mit 70 Minuten knapp bemessenen Konzerts immer wieder zu Wort. Dann wirkt der noch kurz zuvor seine Wut in die Welt brüllende Sänger überraschend bescheiden: Als ein besonders enthusiastischer Fan "Corey, you're the best!" in Richtung Bühne brüllt, lächelt er kurz und antwortet in Gedenken an den kürzlich verstorbenen Sänger von Dio und Black Sabbath: "No, Ronnie James Dio was the best."